GESCHICHTE
Wasserversorgung spielte schon immer eine wichtige Rolle in der Vergangenheit, ob als Trinkwasser oder für Gewerbezwecke. Wassertürme wurden bereits vor Jahrhunderten gebaut und dienten den Menschen als Vorrat von Wasser und als Möglichkeit bei unterschiedlich starker Nutzung Wasser aus dem geschlossenen System ohne zusätzliche Pumpen zu entnehmen. Die Blütezeit des Wasserturms war das 19. und 20. Jahrhundert. Durch die aufkommende Industrialisierung und die Entwicklung technischen Fortschritts wie der Dampfmaschine wuchsen die Städte explosionsartig und der Bedarf an sauberem Trinkwasser wurde immer größer. Durch verheerende Seuchen und Brände entstand 1848 die erste zentrale Wasserversorgung, woraufhin weitere Städte folgten. Dabei war wichtig, auch höher gelegene Miethäuser mit Wasser versorgen zu können und sich auf den sehr ungleichmäßigen Verbrauch des kostbaren Trinkwassers einzustellen. Die durch Dampfmaschinen angetriebenen Pumpen konnten allerdings nur gleichmäßig arbeiten, sodass ein Behälter zwischen Wasserwerk und Verbraucher eingerichtet werden musste, der der Speicherung und dem Druckausgleich diente. Wasserhochbehälter wurden zusätzlich für die Eisenbahn verwendet, da Dampflokomotiven in kurzer Zeit mit einer großen Wassermenge gespeist werden mussten.
Im Laufe der Zeit entwickelten sich die Wasserbehälter und Türme in Material und Konstruktion weiter. Von Holz über Eisen und später Stahl, wurden auch die Konstruktionen ausgefeilter. Dabei versteckte das Äußere der Wassertürme das eigentliche Innenleben. Bis um 1900 entstanden kraftvolle Architekturen, die im historisierenden Stil wie Kirchtürme oder Burgen aussahen. Später waren sie geprägt vom Expressionismus und Jugendstil und bildeten oftmals den Kern neuer Stadtviertel und prägten nicht nur durch ihre Höhe das Stadtbild.